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Wir unterstützen die Deutsche Evang. Luth. Gemeinde St. Katharina in Kiew in der Ukraine, da die Stadt München eine Patenschaft für Kiew übernommen hat. Die deutsche Kirche kann am 24. September 2017 ihren 250. Geburtstag feiern.

Kiew Kreis Evangelische Kirche Solln München

Der Münchner Kiew – Ausschuss setzt sich aus Ehrenamtlichen mehrerer Gemeinden zusammen. Wir aus der Apostel- Petruskirche haben unsern Schwerpunkt auf die Hilfe für Senioren und Kindern in der Gemeinde gesetzt.


Kiew – St. Katharina

Was es zu berichten gibt aus unserer Partnergemeinde

Wir sind alle bestürzt über den "Putin–Krieg" in der Ukraine.

Bild Kirchenfenster der Kirche St. Katharina in KiewFür unsere Partnergemeinde ist der Krieg seit der Annektierung der Krim und dem Übergriff in Luhansk und Donezk 2014 schon lange präsent. Jetzt ist er eskaliert und in der ganzen Ukraine angekommen. Die Menschen sind auffallend verteidigungsbereit. In unserer Partnergemeinde sind alle sehr besorgt, da der Präsidentenpalast nur hundert Meter entfernt ist. Er wird von vielen Soldaten bewacht. Für diese öffnet die Kirche St. Katharina ihre Türen und versorgt die Männer mit Tee und Strom für ihre Handys. Gottesdienste können keine stattfinden, nur ein „Wächter“ ist immer da. Erstaunlicherweise hat der Kindergottesdienst per Zoom stattgefunden.

Noch sind die Gemeindemitglieder mit Internet und Telefon untereinander verbunden. Der Gemeindepfarrer Matthias Lasi hat auf dringendes Anraten der Deutschen Botschaft das Land verlassen. Die Kirchenvorsteherin Lidija Tselsdorf betreut die Gemeinde. Sie erhält direkt von uns Spendengelder aus München um die laufenden Kosten und Lohnzahlungen zu erbringen und diakonische Aufgaben weiter zu erfüllen. Wir haben direkten Kontakt zu einigen Gemeindegliedern und erfahren aus erster Hand, wo wir helfen können.

Einige Frauen sind mit ihren Kindern schon außer Landes., meist zu Freunden. Nun kommen auch zu uns die ersten Flüchtlinge. Drei Familien konnten wir schon unterbringen. Zwei Gruppen sind gerade auf dem Weg, der sehr langwierig mit Umsteigen und Grenzübergängen ist.

Wir danken allen, die ihr Gästezimmer oder Wohnung zur Verfügung stellen.

Wir danken allen, die ihre Hilfe zur Begleitung der Ankommenden angeboten haben.

Wir danken allen, die mit ihren großzügigen Spenden helfen.

Für Sachspenden verweisen wir auf die großen Organisationen, die bessere Transportmöglichkeiten haben, wie z. B. Diakonie, Caritas oder die Ukrainische Griech.- Kath. Kirche München.

 

Trudgard Vorholz

 

Wie leicht ist es für mich, mit dir zu leben, Herr!
An dich zu glauben, wie leicht ist das für mich.
Wenn ich zweifelnd nicht mehr weiter weiß.
Und meine Vernunft aufgibt,
dann sendest du mir die unumstößliche Gewissheit,
dass du da bist und dafür sorgen wirst,
dass nicht alle Wege zum Guten gesperrt werden.

Alexander Solschenizyn


Eine kleine Historie der Gemeinde:

Die Geschichte einer kleinen Gemeinde in Kiew, mit großem Namen

Kiew Kreis Evangelische Kirche Solln MünchenSt. Katharina

Die ersten Gemeindeglieder in Kiew waren der Apotheker Bunge mit seinen zwölf Kinder und seiner ganzen Familie, sowie Handwerker und Bedienstete.  1767 wurde Pastor Christoph Leberecht Grahl  vom Apotheker Bunge als Hauslehrer für seine Kinder nach Kiew eingeladen. Er wurde der erste Pfarrer der Gemeinde und richtete bei Übernahme seiner geistlichen Funktionen ein solides Kirchenbuch ein, beginnend mit dem 1. August 1767 wo er alles eintrug. Im Jahr 1787 kam die Kaiserin Katharina II. nach Kiew und  sie bestimmte für Pastor Grahl und seine Nachfolger ein jährliches Gehalt von 300 Rubel. Ihr weitschauender politischer Blick erkannte in dieser Stadt ohne Zweifel auch einen Zentralpunkt für zukünftigen Handel und Verkehr. Kiew sollte Kolonisten, Fabrikanten, Handwerker und Kaufleute in diese Gegend ziehen, und für all diese musste die Nähe eines deutschen Pfarrers ein Beweggrund mehr zur Ansiedlung sein.

Viele kamen und bald siedelten sich die deutschen Einwanderer auf dem "Deutschen Berg" an, bauten schöne Häuser, eine Schule und ein große Kirche. Jahrzehnte des Wachstums der Gemeinde folgten, aber auch Rückschläge.  Im Januar 1919 verabschiedete die Sowjetregierung das Dekret über die Trennung der Kirche vom Staat. Das ganze Kirchenvermögen wurde zum Volkseigentum und die Kirche zweckentfremdet. Dann folgte der Untergang der Kiewer Gemeinde im Stalin-Terror.

Ende der achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre ereigneten sich in der Sowjetunion grundlegende demokratische Veränderungen. So fand im September 1989 in Kiew die erste  ukrainische Konferenz der »Sowjetdeutschen« statt, in der die Deutschen den Wunsch äußerten, ihre Traditionen wiedererstehen zu lassen. Einer der Beschlüsse sah vor, die evangelisch lutherische Gemeinde wiedererstehen zu lassen und die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Kirche zurückzuerhalten.

Nach langen Verhandlungen entstand eine kleine Gemeinde, die in einem Teil der Kirche wieder Gottesdienste feierte. Im September 1990 kam im Rahmen der Arbeit der Partnerstädte eine Gruppe aus München nach Kiew. Als Prodekan Dr. Helmut Ruhwandl, der zu der Gruppe gehörte, erfuhr, dass es in Kiew eine deutsche evangelisch-lutherische Gemeinde gibt, bekundete er Interesse, sich mit ihren Mitgliedern zu treffen. Seither gibt es einen "Kiew-Ausschuss" des Evang.-Luth. Dekanats München mit den unterstützenden Gemeinden: Himmelfahrtskirche Sendling,  Kreuzkirche Schwabing und Apostel- Petruskirche Solln.

Mit der Ankunft des ersten Pfarrers aus Deutschland, Hans Martin Nägelsbach aus Augsburg, im Mai 1992 war die Periode der Neugründung der Gemeinde abgeschlossen und es begann die Zeit des geistlichen Wachstums, die bis heute andauert.

Als Bundespräsident Roman Herzog einen Staatsbesuch in Kiew machte, konnte die Gelegenheit genutzt werden, dass die Kirche wieder amtlich zurückgegeben werden konnte. Es folgte die Renovierung des Gebäudes durch die Bayerische Landeskirche und die Gemeinde hatte wieder ein eigenes "Zuhause".

 

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Wenn Sie unsere Aktivitäten unterstützen wollen, können Sie das gerne mit Sach- und Geldspenden machen.

Gerne können Sie mich als Ansprechpartnerin jederzeit anrufen:

 

Trudgard Vorholz